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Ostereier

behandelt auch die Begriffe: Eierpecken, Ostereierspiele
     
 
Aus lauter Lieb' und Treu' schenk' ich Dir dies' Osterei.
Ostereierspruch
(Zitiert nach Euler-Rolle, Andrea: Zwischen Aperschnalzen und Zwetschkenkrampus. Oberösterreichische Bräuche im Jahreskreis. Linz 1993, S. 56)
Wo wird der Brauch in OÖ gelebt?
Gesamt OÖ

Zeitraum:
Ostern
Kategorie:
Ostern

 

Das wohl typischste Geschenk zu Ostern ist das Osterei. Das Ei gilt als Symbol für die Fruchtbarkeit, kunstgeschichtlich wird es als Zeichen für die Auferstehung angesehen.

Dass Eier zu Ostern in Bezug stehen, hat vermutlich mehrere Gründe. Einerseits mussten früher rund um Ostern die Zinseier (steuerliche Gebühren der Bauern) als Naturalabgabe an die Grundherren abgeliefert werden. Andererseits war die Freude über Eier am Ostersonntag immer sehr groß, nachdem es während der österlichen Fastenzeit neben dem Fleischgenuss auch verboten war, Eier zu essen.

Bei der Speisenweihe der Auferstehungsfeier sind auch Ostereier in den Weihkörben zu finden. Die übriggebliebenen Schalen der geweihten Eier vergrub man früher auf dem Acker, um den Ostersegen aus der Kirche für eine gute Ernte weiterzuleiten.
Eier dienten früher manchmal auch als Patengeschenk, heute werden häufig Schokoladenostereier mit einem Schokoladenhasen verschenkt. Ein häufig anzutreffender Brauch ist es, Ostersträuße mit den bunten Ostereiern zu behängen.

Ostereier werden nach dem Kochen bunt gefärbt oder mit verschiedenen Mustern versehen.
Für die österlichen Dekorationen verwendet man eher ausgeblasene Hühnereier oder Eier aus Holz und Plastik. Man bemalt sie mit Bildern, Mustern und Ornamenten, beklebt sie, „zeichnet“ auf ihnen, indem man gefärbte Eier mit einer in Säure getauchten Schreibfeder ätzt oder man verziert sie in jedem denkbaren Stil. Auf Ostereiermärkten und bei Eierbörsen finden sich kunstvolle Ostereier in allen Größen, Formen, Mustern, Materialien und mit allen möglichen Techniken verziert.

Einen guten Überblick zum Thema "Ei" und seinen Verzierungen bietet das Eiermuseum im burgenländischen Winden am See. Dort sind etwa 4000 Exponate aus aller Welt zu finden.

Ostereierspiele:

Zu Ostern haben sich auch einige Eierspiele entwickelt - nur manche davon haben sich erhalten. Geweihte Eier durften aber niemals zu Spielen verwendet werden.

Eierpecken: Zwei „Eierpecker“ schlagen ihre hartgekochten Eier mit der Spitze aneinander, es gewinnt derjenige, dessen Ei dabei ganz bleibt.

Eierstucken: Eine Münze wird auf das Ei geworfen und soll dabei im Ei stecken bleiben.

Eierscheiben: Die Stiele von zwei nebeneinanderliegenden Rechen bilden eine Rollbahn für die Eier. Wessen Ei darauf am weitesten hinabrollt, hat gewonnen.

Eiertragen: Wettrennen mit Eiern, die auf Löffeln liegen und über Hindernisse hinweg getragen werden müssen.

Eierrollen: Man lässt Eier über einen Hang hinunter rollen, derjenige mit dem schnellsten Ei gewinnt.

Siehe auch: Antlaßeier, Osterstrauch

    Ostereier
Ostereier in Ostergras
Foto/Galatz Kunsteier
Kunstvolle Eier, verziert mit unterschiedlichen Techniken
Foto/Galatz Ostereier im Korb
Ostereier im Korb
Österreich Werbung/H.Wiesenhofer Ostereier in der Wiese
Ostereier in der Wiese
Österreich Werbung/Weinhaeupl W.