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Neujahrstag

behandelt auch die Begriffe: Sauschädelessen
     
 
Ih wünsch eng a glücklichs neues Jahr.
Die Mutter Gottes am Hochaltar,
's Christkindl ah daneben!
Tua a paar Sechserl hergeben!
Neujahrsspruch aus den 1950er-Jahren
(Zitiert nach Commenda, Hans: Volkskunde der Stadt Linz an der Donau, Band 1. Linz 1958, S. 153)
Wo wird der Brauch in OÖ gelebt?
Gesamt OÖ

Zeitraum:
1. Jänner
Kategorie:
Jahreswechsel

 

Es war Papst Innozenz XII, der im Jahr 1691 den 1. Jänner als Jahresbeginn festlegte. Bis dahin wechselte der Termin bzw. es galt der gesamte Zeitraum der Raunächte als große Wendezeit.

Mit Lärmbräuchen wie Silvesterfeuerwerk, Böllerschüssen und Krachern feiert man die ersten Minuten des Neuen Jahres in der Silvesternacht. Man wünscht einander ein "Gutes neues Jahr!" und tauscht Glücksbringer aus.

Gerne werden am Neujahrstag auch Verwandte und Freunde besucht und ebenfalls Glücksbringer mitgebracht.
In der Silvesternacht oder zu Neujahr wird in vielen Familien und Gasthäusern traditionell ein geschmückter Sauschädel (Schweinskopf) oder Schweinefleisch serviert. Es soll Glück bringen, ein Stück davon als erste Speise des Jahres zu essen.

Der Neujahrstag hat immer schon gewissermaßen als Schicksalstag gegolten. Deshalb war man darauf bedacht, dass dieser Tag so glatt wie möglich verlief. Haus und Hof mussten sauber und aufgeräumt sein und wenn man am Neujahrsmorgen einem Schwein begegnete, stand einem glücklichen Jahr nichts mehr im Wege.
Ein Geldstück am Neujahrsmorgen in die Viehtränke gelegt bedeutete gute Verkaufspreise für das Vieh in diesem Jahr.
Weiters hieß es am Neujahrsmorgen zeitig aufzustehen, ansonsten sei man das ganze Jahr hindurch schläfrig.

Bedeutung der Glücksbringer:

Glücksschwein: Opfertier des germanischen Gottes Freyr, Beschützer von Haus und Hof, bringt Wohlstand

Glückspilz: Hinweis auf das Finderglück

Kleeblatt: Wegen kräftiger Wuchskraft Sinnbild der Lebenskraft.

Hufeisen: Stoff und Form von Bedeutung. Eisen galt zauberabwehrend, was durch die Formung zu Messer, Beil etc. noch erhöht wurde. Schließlich kommt beim Hufeisen der mythische Gedanke an das den Gott begleitende Tier zu Geltung sowie die Überlegung, dass das Eisen durch die Glut des Schmiedefeuers „gereinigt“ wurde.

Rauchfangkehrer: Nicht die Gestalt des Mannes ist hier von Bedeutung, sondern dessen Nähe zum reinigenden Feuer (Fegefeuer), zum „heiligen Herd“ und dem ihm anhaftenden, die Ungeister vertreibenden Rauch.

Glücksgroschen: Zeichen für Vermehrung des Geldes, somit ein Weg zum Reichtum. Bedeutend waren an Münzen jedoch auch Metall, Bild und Inschrift.

Fisch: Vorwärtskommen. Sind sie aus Essbarem gemacht, so soll man sie mit dem Schwanz voran anbeißen.

Siehe auch: Aperschnalzen, Raunächte, Silvester