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Schulanfangbehandelt auch die Begriffe: Schultüte |
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"Nun geht mit dem Wiederbeginn der Schulen auch die große Rückwanderung aus den Sommerfrischen und das Erzählen von den Sommerreisen an."
Reinhard E. Petermann, Chronist der Jahrhundertwende
Das bürgerliche Jahr hat eigentlich zwei Anfänge: den 1. Jänner, aber auch den Schulbeginn im September. Im Herbst beginnt für tausende Kinder der "Ernst des Lebens". Als sichtbares Zeichen des neuen Lebensabschnittes tragen viele Erstklassler Schultüten. Diese halbmeterhohe, bunte Kartontüte ist mit Schulutensilien und Süßigkeiten gefüllt und wird dem Schulanfänger meist von den Eltern zum ersten Schultag überreicht. Der Volkskundler Leopold Schmidt zählt die Schultüte zur Kategorie "Brauch ohne Glaube", da niemand die Schultüte mit Segensglauben verbindet. Noch im Jahr 1964 sei die Schultüte noch in Ausbreitung gewesen, notiert Schmidt. Die Schultüten sind von Deutschland her nach 1938 nach Österreich gewandert und in Mode geraten. Die zweite Modephase der Schultüte ließ sich in den 1950er-Jahren verzeichnen. Heute bieten viele Supermarktketten bereits fertig gefüllte Schultüten zum Kauf an.
Andere Bräuche in der Kategorie Bräuche im Herbst:
Almabtrieb, Erntedank, Goldene Samstage, Halloween, Kathrein, Leonhardiritt, Leopoldi, Liachtbratl-Montag, Martini, Martinigansl-Essen, Michaeli-Tag, Nationalfeiertag, Reformationstag, Ruamleichtn, Schafmusterung, Trachtensonntag, Weltspartag |
Schulanfänger im Jahr 1953 Foto/Hans Lachmann |
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