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Maiandacht

behandelt auch die Begriffe: Maialtar, Marienmonat Mai, Rosenkranz-Beten
     
 
Wo wird der Brauch in OÖ gelebt?
Gesamt OÖ

Zeitraum:
1. bis 31. Mai
Kategorie:
Marienverehrung, Maibräuche, Bräuche im Frühling

 

Parallel zu den Marienwallfahrten fanden auch in Oberösterreich seit dem 19. Jahrhundert die in Italien besonders beliebten Maiandachten Verbreitung.
Zu Ehren der Gottesmutter Maria fanden im „Marienmonat“ Mai an jedem Abend Andachten statt. In manchen katholischen Kirchen schmückt man dafür Mai-Altäre mit Blumen und Marienstatuen. In den ländlichen Gegenden versammelte man sich den ganzen Mai über abends zum Rosenkranz-Beten.

Neben dem Monat Oktober ist auch der Marienmonat Mai in besonderer Weise der Mutter Jesu gewidmet. Maiandachten in den großen Pfarrkirchen wie auch in Kapellen oder bei Marterln in freier Natur schöpfen aus dem reichen Schatz der Marienlieder und Mariengebete.
Maiandachten zur Marienverehrung entwickelten sich als barocke Volksfrömmigkeit vor rund 400 Jahren. Doch erst im 19. Jahrhundert haben sie sich von Italien aus in den Pfarren ausgebreitet.

Wonnemond oder Weidemond hat man den Monat Mai früher genannt. Benannt ist er nach der römischen Göttin Maja oder Majesia, der Mutter Merkurs, und er gilt seit alters her als Festzeit, in der der Frühling mit Festen begrüßt wurde.
Einen weiteren schmückenden Beinamen trägt der Mai: nämlich Liebesmonat – ein beliebter Zeitraum, um in der aufblühenden Kulisse der Natur einander das Ja-Wort zu geben.

Der Monat Mai gilt aber neben dem Rosenkranzmonat Oktober auch als Marienmonat. Um diese Zeit, wenn Blumen in ihrer Vielfalt in unterschiedlichen Farben blühen, verehrt man in besonderer Weise die Mutter Gottes.
Sie wird in zahlreichen Marienliedern mit „der schönsten Blume“ oder mit „der Rose ohne Dornen“ verglichen. So wurde Maria schon von frühen Künstlern inmitten von Blumen dargestellt.
Auch heute gibt man Marienstatuen oft Blumen als schmückendes Beiwerk. Bis vor wenigen Jahrzehnten war es noch üblich, im Mai einen kleinen, mit frischen Blumen geschmückten Marienaltar im Haus aufzustellen.

Parallel dazu breitete sich aber auch schon der liturgische Brauch der Maiandachten aus. Sie finden oft bei Kapellen oder Marterln in freier Natur statt. Die Andachtsstätten werden dazu besonders schön mit frischem Grün und Blumen geschmückt.
Gläubige versammeln sich, beten zur Gottesmutter mit Marienliedern, Rosenkranzgebeten und eigenen Litaneien.
Ein altes, vor rund 400 Jahren gedrucktes Buch mit Anleitungen zur Durchführung von Maiandachten zeigt schon im Barockzeitalter den hohen Stellenwert der Marienverehrung im Monat Mai.

Als neuere Einführung gepflegten Brauchtums haben sich mancherorts auch Mariensingen etabliert – gestaltete Konzertabende in Kirchen mit Volksliedsängern und Volksmusikanten, bei denen auf einen wunderbaren Volksliedschatz zur Marienverehrung zurückgegriffen wird.

    Hausnische
Bei vielen Marterln und Hausnischen finden Maiandachten statt.
Foto/Galatz