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Waldzeller Winterkirtag

behandelt auch die Begriffe: Zeche, Zechentreffen
     
 
Wo wird der Brauch in OÖ gelebt?

Zeitraum:
Sonntag nach Hl. Dreikönig
Kategorie:
Volksmusik, Märkte

 

Am Sonntag nach Hl. Dreikönig findet im Rahmen des Waldzeller Winterkirtags, dem "Kalten Kirtag", (Standlmarkt im Ort) ein großes Zechentreffen statt. Die Zeche Groß Höfing aus Waldzell hat im Jahr 1976 das Zechentreffen beim Waldzeller Winterkirtag wieder ins Leben gerufen.

Seit dem Jahr 2000 organisiert die Volkstanzgruppe Waldzell das Zechentreffen, bei dem im Halbstundentakt verschiedene Zechen und Volkstanzgruppen ihren Innviertler Landler mit ihren Gruppeneigenen Eichten (bestimmte Tanzfolgen jeder Zeche) vorführen.
Musikalisch umrahmt wird das Zechentreffen von der Solinger Landlermusi. Den besonderen Abschluss des Festes bildet immer der „Kuchitanz“ in der Küche des Gasthauses Schachinger.

"Zeche" wurde früher eine Gemeinschaften unverheirateter Männer genannt. Meist waren in einer Zeche bis zu 20 Männer zusammengeschlossen. Der Anführer der Zeche war der "Zechmeister".
Heute bezeichnet man als Zeche Gruppen im Innviertel, die sich u.a. dem Volkstanz widmen. Selbstverständlich sind heute auch Frauen sowie verheiratete Männer Mitglieder von Zechen. Das Pendant zu den Zechen im Innviertel sind die "Ruden" im Traunviertel.

Seit wann es den Tanz beim Waldzeller Winterkirtag gibt, lässt sich nicht nachvollziehen. Mündlichen Überlieferungen zufolge gab es den Landlertanz bereits vor dem Ersten Weltkrieg.

Der Winterkirtag an sich findet schon seit langem am Sonntag nach Hl. Dreikönig statt. Zurückzuführen ist das auf eine Legende, die mit er Gründung der Pfarrkirche einhergeht. Holzfäller fanden an einem Sonntag nach dem Dreikönigstag eine hölzerne Marienstatue. Zu Ehren dieser Statue wurde die heutige Pfarrkirche gebaut.
Viele Innschiffer und andere Pilger sahen die Gottesmutter von Waldzell als Wallfahrtsziel. Auch heute noch sind viele Kirchgeher überzeugt, dass ein Gottesdienstbesuch am Winterkirtagstag besonderes segensbringend sei.

Am Sonntag nach Dreikönig schließt nach der Neuordnung des Kirchenjahres durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) auch der Weihnachtsfestkreis und nicht mehr am 2. Februar, dem Lichtmeßtag.

Siehe auch: Rudenkirtag