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Fastenzeit

behandelt auch die Begriffe: Quadragesima
     
 
Wo wird der Brauch in OÖ gelebt?
Gesamt OÖ

Zeitraum:
Aschermittwoch bis Osternacht
Kategorie:
Fastenzeit

 

Die 40tägige Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch. Die Zahl 40 ist dabei mehr symbolisch als mathematisch zu verstehen. Die Sonntage mitgerechnet, die nie Fasttage waren, dauert sie 44 Tage, ansonsten 38.
"Die 40tägige Fastenzeit", lateinisch Quadragesima, sagt man aus mehreren Gründen: Die Zahl 40 taucht im biblischen Geschehen immer wieder auf. 40 Tage hat die Sintflut gedauert, 40 Tage hielt sich Moses am Berg Sinai auf und 40 Tage lang blieb Jesus in der Wüste.

Fastenzeiten gibt es in vielen Kulturkreisen. Die Fastenzeit in unserer Kirche soll körperliche und geistige Vorbereitungszeit für das höchste kirchliche Fest im Jahr sein, das Osterfest.
Die vorösterliche Bußzeit hat auch eine soziale Komponente: Was man durch Fasten an Essen eingespart hat, spendete man den armen Leuten.

Am Faschingsdienstag gab es für lange Zeit den letzten Braten sowie Krapfen. Nach dem Essen sollten Messer und Gabel geputzt und sechs Wochen lang nicht angeschaut werden. So streng begann früher die Fastenzeit.

Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet grundsätzlich mit der Feier der Osternacht am Karsamstag. Je nach Kirchenordnung heißt es, sie dauere nur bis zum Palmsonntag, da die Karwoche als eigener Abschnitt gezählt wird bzw. nur bis zur Abendmahlmesse am Gründonnerstag, weil dann das Triduum sacrum (drei Heilige Tage) beginnt.

Viele Menschen gestalten die Fastenzeit heutzutage fernab von jeglichem kirchlichen Grund je nach ihren eigenen Bedürfnissen mit Verzicht auf Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten, Fernsehfasten oder mit verschiedenen Diäten zum Abnehmen und Entschlacken.

In der Fastenzeit gilt nach altem Brauch grundsätzlich Tanz- und Heiratsverbot.

Die Fastenzeit hat - wie jede Zeit im Jahr - ihre ganz eigenen Speisen. Eher Karges ist angesagt. Eigene Fastengebäcke und Fischgerichte gelten als typisch. Verboten war im Mittelalter der Verzehr von Eiern, Fleisch- und Milchprodukten.

Am Mittfastensonntag, dem vierten Fastensonntag, dem Sonntag Laetare, hat sich in Gmunden ein eigener Brauch entwickelt, der Liebstattsonntag.

Die Karwoche, die mit dem Palmsonntag beginnt, ist ebenfalls reich an Bräuchen.

In den Kirchen werden in der Fastenzeit die Fastentücher aufgehängt, da wir nach einstiger volksfrommen Meinung nicht würdig sind, in der Fastenzeit einen Blick auf den Hochaltar zu machen.

Siehe auch: Gebildbrote, Fasten, Karwoche, Fastentücher, Liebstattsonntag